UMSICHTEN - Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Stiftung SPI, Clearingstelle - Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz

Inhaltsverzeichnis:

Herzlich Willkommen

Erfahrungsberichte
(„Sicher im Kiez!“ – Ein Projekt zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements von Grundschulkindern)

Neues aus ...

Publikationen und Dokumentationen
(Zeitschrift „Forum Kriminalprävention“ informiert zur kommunalen Kriminalprävention; Positionspapier zum Thema „Häuser des Jugendrechts“; „Zukunft schaffen! Perspektiven für straffällig gewordene junge Menschen durch ambulante Maßnahmen“; Schweizer Studie über Kinderschutzsysteme)

Veranstaltungen und Termine
(„Aber wir lieben uns doch! – Prävention von Gewalt in Paarbeziehungen von Jugendlichen“; Seminar „Amok und schwere Gewalt an Schulen“; Tagung „Prävention – Sanktion – Pädagogik. Zur pädagogischen Arbeit mit delinquenten und gefährdeten jungen Menschen“; Fachtag „Inklusion versus Exklusion“; „Stärke statt Macht: Neue Autorität und Gewaltloser Widerstand in Schule, Jugendhilfe und Familie“)

Redaktionsschluss

 

 

Herzlich willkommen zur 32. Ausgabe der UMSICHTEN!

Liebe Leserinnen und Leser der UMSICHTEN,

kaum ist der Sommer vorüber, erreichen uns wieder viele Nachrichten aus dem Bereich Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz in Berlin, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. In dieser Ausgabe informieren wir Sie außerdem wie üblich über interessante Fortbildungsmöglichkeiten.

Das Team der Clearingstelle wünscht allen Lesern/-innen der UMSICHTEN einen goldenen Herbst!
Konstanze Fritsch, Katharina Wengenroth und Kerstin Wilhelm

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Erfahrungsberichte

„Sicher im Kiez!“ – Ein Projekt zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements von Grundschulkindern
Um engagierte und kreative Bürger/innen zu werden, benötigen Kinder frühzeitig Gelegenheiten, eigene Ideen zu entwickeln und demokratisches Miteinander zu erleben. Zu diesem Zweck hat der Verein „Boxgirls“ im Jahr 2010 das Projekt „Sicher im Kiez“ ins Leben gerufen. „Sicher im Kiez“ bietet Projektwochen an Grundschulen an, in denen die Teilnehmenden über das Thema Sicherheit in ihrem Kiez nachdenken und Ideen entwickeln, wie sie diese für sich erhöhen können. Das Projekt will in diesem Rahmen insbesondere Schüler/innen von der 4. Klasse bis zur 6. Klasse dazu befähigen, sich kritisch mit ihrem Stadtteil auseinanderzusetzen und dabei konstruktiv und kreativ Lösungen für die dringlichsten Probleme zu finden. Das Boxen dient hierbei als Medium für körperintensives Lernen, um den Kindern Stärke und Selbstvertrauen zu vermitteln, sich aktiv einzubringen. Die Kinder erkunden zudem mit Videokameras Orte und befragen Bewohner/innen in ihrem Stadtteil. Sie zeigen spezifische Alltagskonflikte bzw. Problematiken auf, denen sie häufig begegnen. Sie schlüpfen außerdem in die Rolle des/der Bürgermeisters/-in, entwickeln ganz eigenständig Ideen für ihren Kiez und diskutieren diese mit Anderen. Dabei lernen sie, ihre Standpunkte entschlossen zu präsentieren. Die Überlegungen der Kinder betreffen dabei verschiedenste Bereiche. Müll auf öffentlichen Plätzen, aggressive Jugendliche auf dem Schulweg, Graffiti, aber auch Arbeitslosigkeit oder Wohnungsknappheit sind einige der Problemfelder, die junge Menschen wahrnehmen, wofür sie zum Teil sehr pragmatische Lösungsansätze finden und auch selbst aktiv werden wollen. Am Ende der Projektwoche tragen sie die verschiedenen Ideen auf einer Stadtteilkarte zusammen, sodass sich ein buntes Bild ihrer Nachbarschaft entwickelt. Die erstellten Karten und Filme tragen die Schüler/innen ihren Eltern vor und nehmen gemeinsam Überlegungen zur Umsetzung vor.

„Sicher im Kiez“ arbeitet sozialraumorientiert, d. h., dass möglichst alle Schulen eines Quartiers erreicht und dabei auch Kooperationen mit anderen Einrichtungen vor Ort aufgebaut werden sollen. Dadurch entstehen nicht nur Netzwerke, sondern auch weitere Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit im Anschluss an die Projektwochen. Bisher hat sich das Projekt auf das Quartier Gropiusstadt konzentriert. Beabsichtigt ist es, in Zukunft auch in Nord-Neukölln sowie in Kreuzberg und Wedding aktiv zu werden.

Das an der Freien Universität Berlin angesiedelte Projekt „Sicher im Kiez“ gilt als ein überzeugendes Integrationsprojekt Berlins, denn es ist kürzlich im Wettbewerb „5. Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz“ mit dem erstmals verliehenen Sonderpreis ausgezeichnet worden. Das Projekt wird von der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin unterstützt.

Info: http://www.sicher-im-kiez.de/index.php/projekt.html und http://www.juraforum.de/...
Kontakt: Sicher im Kiez, Projektkoordinator Josef Hofmann, unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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Neues aus...

... der Jugendhilfe

Der neue Gesetzesauftrag des § 8b SGB VIII: Fachliche Beratung und Begleitung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen
Mit Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes (BKiSchG) am 01.01.2012 wurde u. a. eine Beratungs-pflicht für Jugendämter gegenüber bestimmten Berufsgruppen zur Sicherung des Kindeswohls bestimmt. In diesem Zusammenhang wurde kürzlich der § 8b in das Sozialgesetzbuch, Teil 8 (SGB VIII) eingefügt. Im neuen Gesetzestext ist beschrieben, dass Personen, die beruflich in Kontakt mit Kindern oder Jugendlichen stehen, bei der Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung im Einzelfall gegenüber dem örtlichen Träger der Jugendhilfe Anspruch auf Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft haben (vgl. § 8b, Abs. 1 SGB VIII). Weiterhin haben Einrichtungen, in denen sich Kinder aufhalten, Anspruch auf Beratung bei der Entwicklung und Anwendung fachlicher Handlungsleitlinien zur Sicherung des Kindeswohls und zum Schutz vor Gewalt, zu Verfahren der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an strukturellen Entscheidungen in der Einrichtung sowie zu Beschwerdeverfahren in persönlichen Angelegenheiten. (vgl. § 8b, Abs. 2 SGB VIII). Was diese neue Vorschrift für die Praxis bedeutet, wird u. a. in einem Hinweisblatt der Fachstelle Kinderschutz erörtert.
Gesetzestext: http://dejure.org/gesetze/SGB_VIII/8b.html
Info: http://www.fachstelle-kinderschutz.de/...

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... der Justiz

Kriminologischer Dienst für den Berliner Justizvollzug und die Sozialen Dienste der Justiz
Zum 01.10.2012 startete die neue Sondereinrichtung „Kriminologischer Dienst für den Berliner Justizvollzug und die Sozialen Dienste der Justiz“. Mit dem Kriminologischen Dienst wird eine wissenschaftliche Serviceeinrichtung geschaffen, die zentrale Fragen und Problembereiche aufgreifen und für die Praxis aufbereiten soll. Der Dienst soll beispielsweise dabei unterstützen, Behandlungs-maßnahmen zu entwickeln und zu adaptieren. Außerdem hilft er, standardisierte Dokumentationssysteme zu schaffen und Mindeststandards für die Behandlung und die Diagnostik zu erarbeiten. Der Justizvollzug und die Sozialen Dienste der Justiz haben sich in den letzten Jahren im Zuge gesetzlicher und gesellschaftlicher Veränderungen stark gewandelt. Mit dem Streben der Justizbehörden, transparenter, kostenbewusster und effizienter zu agieren, ist auch der Wissens- und Beratungsbedarf gestiegen. Für die Praxis stellen sich viele Fragen, die von den Bediensteten in ihrem Arbeitsalltag nur schwer zu beantworten sind. Dazu zählen beispielsweise Fragen zu den Qualitätsstandards und der Wirksamkeit von Behandlungsmaßnahmen oder wie mit besonderen Tätergruppen umzugehen ist. Die Räumlichkeiten des Kriminologischen Dienstes befinden sich in der Justizvollzugsanstalt Charlottenburg.
Info aus: Newsletter Justizvollzug kompakt, Ausgabe August 2012 vom 16.08.2012

Studie „Viktimisierungserfahrungen im Justizvollzug“
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) hat mit seinem Forschungsbericht Nr. 119 die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu Gewalterfahrungen im Strafvollzug veröffentlicht. Der Bericht mit dem Titel „Viktimisierungserfahrungen im Justizvollzug“ beinhaltet eine Analyse von erstmals umfassend erhobenen Daten zu Gewalterfahrungen, die sich zwischen Strafgefangenen abspielen. Insgesamt konnten 6384 vollständige Fragebögen aus 33 Gefängnissen aus den teilnehmenden Bundesländern Bremen, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen ausgewertet werden. 25,7 % aller männlichen und 25,6 % aller weiblichen Befragten gaben an, innerhalb des Zeitraums von vier Wochen vor der Befragung in der Strafanstalt Opfer physischer Gewalt geworden zu sein. Die befragten Jugendlichen (insgesamt 938 bzw. 14,7 % aller Befragten) berichteten deutlich häufiger als erwachsene Insassen von verbaler Gewalt und körperlichen Auseinandersetzungen. Analog zu den Opfererfahrungen im Vollzug wurden auch die Angaben zum eigenen Täterverhalten untersucht. Von den Jugendlichen bekannten sich sehr viele Befragte zu aggressiven Handlungen, besonders häufig wurden dabei indirekte (69,5 %) und verbale Aggressionen (47,7 %) benannt. Zudem gibt es in dieser Gruppe erneut einen hohen Anteil an physischen Übergriffen (42 %). Der aktuelle Forschungsbericht kann auf der Homepage des KFN kostenlos heruntergeladen werden.
Info: www.kfn.de/versions/kfn/assets/fob119.pdf

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... anderen Bereichen

Mindestrechte für Opfer von Straftaten
Wenn Straftaten im Ausland geschehen, können nicht nur gesetzliche, sondern auch kulturelle und sprachliche Unterschiede schwerwiegende Hürden für die Opfer darstellen. Im September hat das Europäische Parlament eine Richtlinie verabschiedet, die darauf abzielt, dass für alle Opfer – unabhängig von der Art des Verbrechens und des Begehungsortes – die gleichen Rechte in Strafverfahren gelten. So soll gewährleistet werden, dass Opfer in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gleichermaßen mit Respekt und Würde behandelt, vor wiederholten Straftaten geschützt werden und ihnen z. B. der Zugang zu Opferhilfsdiensten ermöglicht wird. Wenn die Richtlinie verabschiedet und in Kraft getreten sein wird, haben die Mitgliedstaaten bis zu drei Jahren Zeit, um sie in nationales Recht umzusetzen.
Info: http://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines...

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Publikationen und Dokumentationen

Zeitschrift „Forum Kriminalprävention“ informiert zur kommunalen Kriminalprävention
Die aktuelle Ausgabe 3/2012 der Zeitschrift „Forum Kriminalprävention" der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) behandelt den Themenschwerpunkt „Kommunale Prävention: Impulse und Perspektiven". U.a. wird das Forschungsprojekt „Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt“ vorgestellt, welches sich mit der internen Ausgestaltung von kriminalpräventiven Gremien beschäftigt und mögliche Defizite und Optimierungsbedarfe lokaler kriminalpräventiver Arbeit aufzeigt. Weiterhin wird die aktuell erschienene 2. Auflage des DFK-Leitfadens „Impulse für das Kommunale Präventionsmanagement" vorgestellt. Die Ausgabe 3/2012 beinhaltet zudem einen Artikel zur Notwendigkeit, die Thematik kommunale Kriminalprävention in der Aus- und Fortbildung diverser Berufsgruppen stärker einzubeziehen, da u.a. durch rechtliches und theoretisches Grundlagenwissen die Gelingens-bedingungen für Kooperationen gefördert werden können.
Info: http://www.kriminalpraevention.de/forum-home.html und http://www.onsitecatalog.com/catalogs/1560/4592/#/0

Positionspapier zum Thema „Häuser des Jugendrechts“
Auf der Suche nach angemessenen und wirkungsvollen Reaktionsformen auf Kinder- und Jugend-delinquenz rücken institutionenübergreifende Strategien in den Vordergrund. Bei den Bestrebungen nach engen Kooperationen finden seit einigen Jahren sog. „Häuser des Jugendrechts“ regen Zuspruch. Eine räumliche Zusammenführung von Polizei, Justiz und Jugendhilfe soll kurze Wege, schnelle Reaktionen und passgenaue Maßnahmen im Rahmen eines Jugendstrafverfahrens ermöglichen. Bei einem engen Zusammenwirken der Akteure, quasi unter einem Dach, sind jedoch auch die Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationen, beispielsweise beim Datenschutz, zu beachten. Der Vorstand der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. (DVJJ e.V.) hat ein Positionspapier veröffentlicht, das sich mit kritischen Aspekten zu diesem Thema befasst. In der Publikation mit dem Titel „’Häuser des Jugendrechts’ – Risiken und Nebenwirkungen beachten!“ wird beschrieben, dass es keine einheitliche Ausgestaltung von Einrichtungen, die eine enge räumliche Nähe unterschiedlicher Professionen darstellen, gibt. Die beabsichtigten positiven Ziele und Handlungsansätze derartiger Konzepte werden kritisch beleuchtet. Zudem muss hinterfragt werden, ob junge Menschen – bei einer räumlichen Zusammenfassung der Verfahrensbeteiligten – die Funktionen und Aufträge der einzelnen Berufsgruppen voneinander abgrenzen können.
Info: http://www.dvjj.de/download.php?id=1983

„Zukunft schaffen! Perspektiven für straffällig gewordene junge Menschen durch ambulante Maßnahmen“
In der Reihe „Arbeitshilfen für die Praxis“ ist der Band „Zukunft schaffen! Perspektiven für straffällig gewordene junge Menschen durch ambulante Maßnahmen“ erschienen. Die Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. (DVJJ e.V.) hat eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, zentrale Positionen zu den Ambulanten Maßnahmen nach dem Jugendrecht zu formulieren. Die Publikation beinhaltet u. a. Darstellungen zu den Neuen Ambulanten Maßnahmen zwischen Jugendhilfe und Jugend-strafjustiz sowie Überlegungen zur Professionalität, Grundhaltungen und Einstellungen sozial-pädagogischer Fachkräfte in der Ambulanten Arbeit. Ziel des Positionspapiers mit dem Titel „Zukunft schaffen! Perspektiven für straffällig gewordene junge Menschen durch ambulante Maßnahmen“ ist die Förderung und Bereicherung der Diskussion um das Potential der ambulanten Maßnahmen in Öffentlichkeit, Politik und Praxis und das Einbringen kriminologischer Erkenntnisse in die Praxis der Jugendkriminalrechtspflege.
Info: http://www.dvjj.de/artikel.php?artikel=1690
Bestellung: http://www.dvjj.de/download.php?id=1993

Schweizer Studie über Kinderschutzsysteme
Der „Schweizerische Fonds für Kinderschutzprojekte“ ist ein gemeinnütziger Verein, der Präventions- und Trainingsprojekte mit messbaren Resultaten identifiziert und unterstützt. Gleichzeitig werden angewandte Forschungsprojekte gefördert, die Wissenslücken im Bereich erfolgreicher Präventionsarbeit schließen sollen. Zu den Aufgaben des Fonds zählt auch, gefährdete Bevölkerungsteile zu ermitteln, um diesen passende Präventionsmaßnahmen zu Teil werden lassen zu können (Verbesserung des Kindeswohls und Schutz vor negativen Einflüssen). Im August hat der „Schweizerische Fonds für Kinderschutzprojekte“ eine umfangreiche Studie über Kinderschutzsysteme in verschiedenen Ländern herausgebracht. Verglichen wurden positiv bewertete Modelle aus Australien, Deutschland, Finnland, Schweden und dem Vereinigten Königreich Großbritannien. Die Studie stellt zwei Richtungen moderner Kinderschutzsysteme in den Vordergrund: zum Einen müsse im Krisenfall ein greifendes Notfallsystem bestehen, zum Anderen müsse es umfangreiche Präventionsmaßnahmen geben, die eine Inanspruchnahme der Notfallsysteme im Vorfeld vermeiden lassen. Interessierte können sich auf der Homepage des Schweizerischen Fonds einen Gesamtüberblick über die untersuchten Länder oder auch eine Zusammenfassung der Studie kostenlos herunterladen.
Info: http://kinderschutzfonds.ch/publikationen/ und http://kinderschutzfonds.ch/

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Veranstaltungen und Termine

„Aber wir lieben uns doch! –  Prävention von Gewalt in Paarbeziehungen von Jugendlichen“
Die SPI Forschung gGmbH (ehemals Forschungsbereich der Stiftung Sozialpädagogisches Institut) lädt vom 02.11. bis zum 3.11.2012 zur einer Fortbildung zum Thema Förderung gleichberechtigter Paarbeziehungen von Jugendlichen und Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit zur Prävention von Gewalt ein.  Unter dem Titel „Aber wir lieben uns doch! –  Prävention von Gewalt in Paarbeziehungen von Jugendlichen“ werden pädagogische Fachkräfte in den Bereichen Geschlechtergerechtigkeit und geschlechtsbezogene Gewalt geschult. Die Teilnehmenden werden sich unter anderem mit Geschlechterstereotypen und Rollenbildern, mit dem Zusammenhang von ungleicher Machtverteilung zwischen den Geschlechtern sowie mit psychischer, physischer und/oder sexueller Gewalt gegen Frauen bzw. Mädchen beschäftigen. Das Seminar wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg.
Info und Kontakt: http://www.spi-research.eu/category/aktuelles/

Seminar „Amok und schwere Gewalt an Schulen“
Gewalttaten an Schulen weisen immer eine Entwicklungsgeschichte auf, die fast ausnahmslos begleitet wird von erkennbaren Warnsignalen, wie z. B. das sogenannte „Leaking“ (verräterische Äußerungen etwa im Internet oder gegenüber Mitschülern/-innen), Suizidankündigungen, sowie krisenhafte Lebens-ereignisse, die nicht adäquat bewältigt werden können. Im Seminar „Amok und schwere Gewalt an Schulen“ lernen Teilnehmer/innen mögliche psychologische Hintergründe von Gewalt kennen. Dabei werden mehrere Analysemodelle präsentiert, die valide Rückschlüsse darüber zulassen, ob und ggf. wie weit sich ein/eine Schüler/in auf dem Weg zur Gewalt befindet. Mithilfe dieses Instrumentariums lassen sich mögliche Risikoentwicklungen früh erkennen und im Vorfeld verhindern. Weiterhin werden Fälle zielgerichteter Gewalt an Schulen detailliert vorgestellt und gemeinsam analysiert. Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter/innen aus den Bereichen Psychologie, Schule, Polizei, Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. Jugendtherapie, Sozialarbeit sowie an Seelsorger/innen und andere Berufsgruppen, die mit auffälligen jungen Menschen im schulischen Kontext tätig sind. Das Seminar findet vom 12.11. bis zum 13.11.2012 in Frankfurt/Main statt und wird vom Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement ausgerichtet.
Info: http://www.institut-psychologie-bedrohungsmanagement.de/...

Tagung „Prävention – Sanktion – Pädagogik. Zur pädagogischen Arbeit mit delinquenten und gefährdeten jungen Menschen“
Bildung ist die zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Tagung mit den Zusammenhängen von Bildungsarmut und Delinquenz. Die Veranstaltung soll 2013 fortgesetzt werden und stellt den Beginn einer intensiven Auseinandersetzung mit der päda-gogischen Arbeit mit jungen Menschen innerhalb und außerhalb des Strafvollzugs dar. Die Tagung findet am 20.11.2012 in Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Kultus- und dem Justizministerium Baden-Württemberg sowie der Evangelischen Akademie Bad Boll statt. Zielgruppe sind vorrangig Mitarbeiter/innen aus Vollzugsanstalten, Schulen, Jugendgerichten, Jugendämtern und aus der Jugendhilfe sowie weitere Personen, die im Bereich Übergangsmanagement tätig sind. Anmeldungen sind bis zum bis zum 11.11.2012 möglich.
Info: http://www.akademie-rs.de/themen-migration.html... und http://www.dvjj.de/data/pdf/...
Anmeldung: http://www.akademie-rs.de/...

Fachtag „Inklusion versus Exklusion“
Der „Verein Bremische Straffälligenbetreuung“ lädt anlässlich seines 175-jährigen Bestehens sowie des 35-jährigen Jubiläums der „Zentralstelle für Straffälligenhilfe“ zu einer Fachtagung mit dem Titel „Inklusion versus Exklusion – Problemlagen und Konzepte der Straffälligenhilfe in Bremen und anderswo“ ein. Die „Zentralstelle für Straffälligenhilfe" ist eine Arbeitsgemeinschaft zwischen dem „Verein Bremische Straffälligenbetreuung“ und dem Amt für Soziale Dienste in Bremen. Der genannte Verein bietet Beratung und Unterstützung für straffällig gewordene, inhaftierte und haftentlassene Erwachsene, deren Angehörige und Freunde. Der Fachtag findet am 21.11.2012 statt und widmet sich den Problemlagen und Konzepten der Straffälligenhilfe. Diskutiert werden sollen u. a., ob rechtliche Regelungen, die in der Praxis der Straffälligenhilfe relevant sind, eine Ausgrenzung von Strafgefangenen befördern, und ob die theoretisch bestehenden Aspekte der Integration (z. B. beim Thema Sozialversicherung und anderen Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch) tatsächlich greifen. Anmeldeschluss für die Veranstaltung ist am 07.11.2012.
Info und Kontakt: http://www.straffaelligenhilfe-bremen.de/fachtagung_einladung_201209.pdf

„Stärke statt Macht: Neue Autorität und Gewaltloser Widerstand in Schule, Jugendhilfe und Familie“
Vom 17.01. bis zum 18.01.2013 sowie vom 21.02. bis zum 22.02.2013 findet in zwei Blöcken ein Trainingsseminar zum Thema „Stärke statt Macht: Neue Autorität und Gewaltloser Widerstand in Schule, Jugendhilfe und Familie“ statt. Das von dem Psychologen Prof. Dr. Haim Omer (Universität Tel Aviv) entwickelte Konzept der „Neuen Autorität“ findet als systemischer Ansatz immer mehr Verbreitung in Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Das Konzept beschreibt die Notwendigkeit, Autorität neu zu definieren. Es bietet für Pädagogen/-innen und Eltern wichtige Anregungen, wie in schwierigen Situationen die eigene Handlungsfähigkeit (wieder-) hergestellt, erweitert sowie Entscheidungssicherheit gewonnen werden kann, um Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Orientierung bieten zu können. Die verantwortlichen Personen lernen durch die Interventionsmöglichkeiten des gewaltlosen Widerstandes aus den Machtkämpfen auszusteigen, Unterstützungssysteme zu nutzen und den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen mit Wertschätzung zu begegnen. Im Seminar werden die wesentlichen Inhalte, Grundhaltungen und Interventionen der „Neuen Autorität“ und des „Gewaltlosen Widerstandes“ erarbeitet und anhand der Erfahrungen der Teilnehmenden reflektiert. Der Aufbau des Seminars in zwei Teilen ermöglicht das Anwenden und Erproben in der individuellen Alltagspraxis. Das Seminar wird veranstaltet vom Berliner Institut für Soziale Kompetenz und Gewaltprävention e.V. (BISG) in Kooperation mit dem Zentrum Neue Autorität und richtet sich vorrangig an Lehrer/innen sowie an Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik, Soziale Arbeit und Psychologie. Die Anmeldefrist endet am 14.12.2012.
Info: http://www.soziales-training.de/down/weiterbildung/...
Anmeldung: http://www.soziales-training.de/down/weiterbildung/...

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Redaktionsschluss

Die nächste Ausgabe der UMSICHTEN erscheint im Dezember 2012. Redaktionsschluss ist der 30.11.2012; bitte reichen Sie Ihre Beiträge bis zu diesem Termin hier ein.

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