UMSICHTEN - Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Stiftung SPI - Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei

Inhaltsverzeichnis:

Herzlich Willkommen

Good Practice
(Studienprojekt der ASFH)

Neues aus ...

Kooperationen
(Tagung "Umgang mit jungen Mehrfachtätern")

Publikationen und Dokumentationen
(Infoblatt Nr. 45, "Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen", Berliner Forum Gewalt-prävention Nr. 34, Tagungsbericht "Neukölln knallhart")

Fördermöglichkeiten
("Schulverweigerung - Die 2. Chance")

Veranstaltungen und Termine
(Fachtagung "Präventionsmaßnahmen gegen häusliche Gewalt", Fachtagung Streetwork, Kompetenztraining für Lehrer/innen)

In eigener Sache
(Beratungsangebot der Clearingstelle)

Redaktionsschluss

Herzlich willkommen zur fünften Ausgabe der UMSICHTEN!


Liebe Leserinnen und Leser der UMSICHTEN,

heute erhalten Sie die 5. Ausgabe der UMSICHTEN, dem Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz. Wir freuen uns, Ihnen zwei neue Rubriken vorstellen zu können. In der Redaktionsarbeit haben wir festgestellt, dass sich einige Informationen zu mehreren Bereichen zuordnen lassen und möchten daher fortan unter Kooperationen über interdisziplinäre Projekte, Veranstaltungen oder Aktionen berichten. In der neuen Rubrik In eigener Sache möchten wir Sie auf ein Angebot der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei aufmerksam machen. Ihre Hinweise sowie eigene Nachrichten können Sie uns nach wie vor gerne unter Ihr Beitrag zuleiten.

Viel Spaß beim Lesen der UMSICHTEN, dem Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz wünscht Ihnen das Team der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei.

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Good Practice

Studienprojekt an der ASFH
An der Alice Salomon Hochschule in Berlin (ASFH) fand ab 01.10.2006 über vier Semester ein Studienprojekt mit dem Namen „Netzwerk Hauptschule – Kooperation mit dem Ziel einer sozialen und beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher während der Schulphase“ statt. Die Projektidee entstand im Jahr 2005 und ist inhaltlich angelehnt an das „Berliner Netzwerk Hauptschulen“. Studierende der Sozialarbeit/-pädagogik sollen gezielt auf die Arbeit mit sozial benachteiligten Jugendlichen im Schul- und Berufskontext vorbereitet werden. Schwerpunktthemen wie beispielsweise die Gewaltprävention wurden in Kooperation mit drei Polizeibeamten des Abschnitts 62 (Marzahn-Hellersdorf) durchgeführt, wodurch ein direkter Kontakt zwischen Studierenden der Sozialarbeit/-pädagogik und Polizeibeamten hergestellt werden konnte. Neben gemeinsamen Seminaren an der ASFH, hatten die Studierenden auch die Möglichkeit auf dem Polizeiabschnitt zu hospitieren. Ziel war es, im Kontext der Jugendarbeit die Arbeitsinhalte und -methoden der jeweils anderen Profession kennen und akzeptieren zu lernen. Die Begegnung zwischen den beiden Berufsgruppen war für alle Beteiligten sehr bereichernd und lehrreich. Die Erfahrungen des ersten Durchlaufs dieses Studienprojekts zeigen insgesamt, dass es kein einmaliges gelungenes Experiment bleiben darf. Die ursprüngliche Projektkonzeption, die sich während der Seminare jedoch an aktuelle Bedarfe angepasst hat, können Sie einsehen unter http://asta.asfh-berlin.de... .

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Neues aus...

... der Schule

Gewaltvorfälle an Berliner Schulen – Statistik 2007
Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung registrierte im Schuljahr 2006/2007 insgesamt zehn Prozent mehr Gewaltvorfälle an Schulen als im Vorjahr. Die Zuwachsrate von 76% im vorherigen Schuljahr konnte zwar unterbrochen werden, dennoch sei nach Bildungssenator Zöllner jeder Vorfall einer zu viel. Von den 1735 gemeldeten Vorfällen ereigneten sich die meisten in Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg, die wenigsten in Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Schulstatistiken sind nicht unbedingt Ausdruck eines gestiegenen Gewaltaufkommens, sondern geben (auch) ein verändertes Anzeigeverhalten der Schulen wieder. Eine Pressemitteilung hierzu finden Sie unter http://www.berlin.de/sen/bwf/presse... .

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... der Jugendhilfe

Kampagne „Du kannst entscheiden“
Mit der Unterstützung von Aktion Mensch haben die Aktion Kinder- und Jugendschutz - Landesarbeitsstelle Brandenburg e.V., die Landeskommission Berlin gegen Gewalt und der Landespräventionsrat Brandenburg eine Kampagne gegen Vernachlässigung und Ausgrenzung von Kindern sowie Gewalt gegen Kinder gestartet. Neben vier Filmspots wurde auch eine Internetplattform für Hilfsangebote sowie weiterführende Informationen erstellt. Die Homepage dieser Kampagne erreichen Sie unter http://www.du-kannst-entscheiden.de .

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... der Polizei

„Aktion-tu-was“
Eine Initiative der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes für mehr Zivilcourage soll durch gezielte Informationen die Hilfsbereitschaft der Bürger/innen für ihre Mitmenschen in Not stärken. Ein umfangreiches Medienpaket bietet hilfreiche Hinweise, um sich in Situationen als Zeuge/-in oder Helfer/in richtig zu verhalten. Mehr zu dieser Initiative finden Sie unter http://www.aktion-tu-was.de... .

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... der Justiz

Ausweitung des „Neuköllner Modells“
Das so genannte „Neuköllner Modell“ zur verstärkten Anwendung des vereinfachten Jugendverfahrens (wir berichteten) wird ab dem 01.07.2008 auf die gesamte Polizeidirektion 5 – also auf ganz Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg – ausgeweitet. Geeignete Fälle können durch die vereinbarten Verfahrensabläufe zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendrichtern/-innen im Idealfall durch ein Urteil binnen zwei Wochen abgeschlossen werden, wodurch die erzieherische Wirkung verbessert werden soll. Da in vereinfachten Verfahren Delikte verhandelt werden, für die maximal vier Wochen Jugendarrest verhängt werden können, werden Schwellen- und Intensivtäter nicht in dieses Modell einbezogen. Eine Pressemitteilung der Justiz erhalten Sie unter http://www.berlin.de/sen/justiz/presse... .

EU-Mittel für die Berliner Justizverwaltung
Der Berliner Justiz, speziell der Jugendstrafanstalt Berlin und der Justizvollzugsanstalt für Frauen stehen insgesamt 2,1 Millionen Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung. Mit dem Ziel, eine bessere Resozialisierung und damit geringere Rückfallquoten zu erreichen, soll mit dem Geld speziell die Aus- und Fortbildung von Inhaftierten gefördert werden. Eine Pressemitteilung hierzu erhalten Sie unter http://www.berlin.de/sen/justiz/presse... .

Rechtsberatung für Jugendliche
Der Berliner Anwaltsverein (BAV) bietet im Rahmen seines Gesamtkonzepts zur Prävention von Jugendgewalt und -kriminalität bedürftigen Jugendlichen eine kostenlose Rechtsberatung in einer Weddinger Jugendberatungsstelle. Zusätzlich informieren Rechtsanwälte/-innen Schüler/innen ehrenamtlich zu unterschiedlichen Themen. Im Rahmen des Unterrichts oder anderer Schulveranstaltungen soll durch das Projekt „Anwälte gehen an die Schulen“ das Rechtsbewusstsein junger Menschen gefördert werden. Genauere Informationen erhalten Sie auf den Seiten http://berliner-anwaltsverein.de/jugendberatung .

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... anderen Bereichen

Berliner Präventionspreis 2008
Mit dem Berliner Präventionspreis sollen Projekte und Maßnahmen gewürdigt werden, die sich durch gesellschaftliches Engagement gegen Gewalt auszeichnen. Auf die diesjährige Ausschreibung des Berliner Präventionspreises mit dem Thema "Kinder- und Jugenddelinquenz" können sich Institutionen und Initiativen, Vereine und Verbände, Schulen, Bezirksämter, Organisationen sowie alle Bürgerinnen und Bürger bewerben. Die Frist zum Einreichen der Bewerbungsunterlagen endet am 27. Mai 2008. Der Preis ist mit insgesamt 12.500 Euro dotiert und wird auf dem 9. Berliner Präventionstag am 14. Oktober 2008 verliehen; zusätzlich werden drei Sonderpreise vergeben. Die Ausschreibungsunterlagen können bei der Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin gegen Gewalt unter der Telefonnummer 030-9027 2913/ 2918 angefordert oder herunter geladen werden unter http://www.berlin-gegen-gewalt.de .

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Kooperationen

Tagung „Umgang mit jungen Mehrfachtätern“
Am 20. und 21.05.2008 veranstaltete die Polizeidirektion 6 gemeinsam mit der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege und der Alice Salomon Hochschule mit Unterstützung der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei die Fachtagung „Umgang mit jungen Mehrfachtätern“. Die Tagung diente der Förderung der Kooperation unterschiedlicher beteiligter Institutionen in den Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Etwa 170 Teilnehmer/innen - überwiegend aus den Bereichen Polizei, Jugendhilfe, Schule und Staatsanwaltschaft - setzten sich anhand von Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis sowie in Workshops mit den Möglichkeiten und Grenzen verbindlicher Zusammenarbeit auseinander. Eine Dokumentation der Tagung wird angestrebt. Nachfragen können an Herrn Kaminski aus der Polizeidirektion 6 unter 030-4664-673200 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gerichtet werden.

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Publikationen und Dokumentationen

Neues Infoblatt der Clearingstelle
Das Infoblatt Nr. 45 „Registereinträge, Teil 1: Einführung und Bundeszentralregister“ ist erschienen und kann wie immer direkt über die Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder über die Internetseite http://www.stiftung-spi.de... bezogen werden.

Broschüre "Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen"
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes veröffentlichen in dem Infoheft "Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen" Ergebnisse von Schülerbefragungen aus dem jahr 2005. Lebensphasen aus Kindheit und Jugend wurden auf Einflussfaktoren für delinquentes Verhaltn und gewalttäiges Handeln untersucht, um Möglichkeiten für eine Prävention entwickeln zu können. Die Broschüre steht zum Download bereit unter http://www.polizei-beratung.de... .

Berliner Forum Gewaltprävention Nr. 34
Die Dokumentation der gemeinsamen Tagung der Landeskommission Berlin gegen Gewalt und der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel „SCHLAGWORT Integration - Junge Zuwanderer und Gewalt in Berlin" ist erschienen. Im Rahmen dieser Veranstaltung vom 27. August 2007 wurde der Bericht „Gewalt von Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern mit Migrationshintergrund in Berlin“ einer gleichnamigen Arbeitsgruppe bei der Landeskommission Berlin gegen Gewalt vorgestellt. Vorträge und Podiumsdiskussionen der Veranstaltung sind im Berliner Forum Gewaltprävention Nr. 34 dokumentiert und können bezogen werden unter http://www.berlin.de... .

Tagungsbericht erschienen: „Neukölln knallhart? Strategien gegen Gewalt im Stadtquartier“
Mit Ursachen von Jugendgewalt, Effekten auf das Quartier und mit weiteren Aspekten zum Thema Jugenddelinquenz beschäftigte sich die Tagung der Heinrich Böll Stiftung in Kooperation mit dem Jugendamt Neukölln „Neukölln knallhart? Strategien gegen Gewalt im Stadtquartier“ am 07.03.2008. Der nun veröffentlichte Tagungsbericht kann eingesehen werden unter http://www.migration-boell.de... .

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Fördermöglichkeiten

„Schulverweigerung – Die 2. Chance“
Das Europäische Sozialfonds-Programm „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend (BMFSFJ) noch in diesem Jahr von derzeit 73 auf 200 Standorte aufgestockt. Im Rahmen der Initiative „Jugend und Chancen – Integration fördern“ soll eine Senkung der Schulabbrecherquote erzielt werden. Schulverweigerer werden in die Schulen reintegriert, wodurch ihre Chancen auf einen Schulabschluss und einen Anschluss in das Berufsleben erhöht werden können. Die Förderrichtlinien erscheinen am 28.05.2008 im Bundesanzeiger. Anträge können vom 02.07.-27.07.2008 eingereicht werden. Informationen zum Programm erhalten Sie auf der Seite http://www.zweite-chance.eu... .

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Veranstaltungen und Termine

Fachtagung „Präventionsmaßnahmen gegen häusliche Gewalt – Was kann Schule machen?“
Das Erleben von Gewalt im Elternhaus und damit mögliche Beeinträchtigungen der kindlichen Entwicklung sind zunehmend auch ein Thema für die Schule. Bei Präventionsmaßnahmen nimmt die Schule eine wesentliche Rolle ein. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 3. Juni eine Fachkonferenz für rund 200 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Berlin. Eine Anmeldung ist aufgrund von Platzkapazitäten nicht mehr möglich. Es wird jedoch eine Dokumentation der Konferenz veröffentlicht werden. Sie können die Inhalte und das Programm der Fachtagung einsehen unter http://www.bmfsfj.de... .

Fachtagung Streetwork „Handeln zwischen Kriminalisierung und Prävention“
Das Burckhardthaus und die Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit laden zum 23. Bundesweiten Streetworker/innen-Treffen ein. Inhalt der diesjährigen Fachtagung ist das Spannungsfeld zwischen der präventiven Straßensozialarbeit und der Stigmatisierung bzw. Kriminalisierung der Klientel. Die Kooperationsveranstaltung findet statt vom 23. bis zum 27.06.2008 im Kloster Höchst (Odenwald). Weiterführende Informationen finden Sie unter http://www.fachverband-gefaehrdetenhilfe.de... .

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In eigener Sache

Beratungsangebot der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei
Die Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei berät Mitarbeiter/innen von Dienststellen bzw. Einrichtungen der Jugendhilfe und der Polizei zu allen Fragen der Kooperation an den gemeinsamen Schnittstellen. Die Kommunikation im Falle straffälligen Verhaltens von Jugendlichen, aktuelle Behördenstrukturen und Zuständigkeiten oder die Vermittlung von Ansprechpartnern gehören dabei ebenso zum Angebot wie die Beratung zu konflikthaften Situationen zwischen Jugendhilfe und Polizei oder zu Standards der Zusammenarbeit. Bei Bedarf begleitet und berät die Clearingstelle in ihrer Rolle als neutrale Vermittlerin zwischen Jugendhilfe und Polizei auch längerfristiger Kooperationsprozesse. Anfragen zum Beratungsangebot können Sie gerne direkt unter 030-4490154 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an die Mitarbeiter/innen der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei richten. Bei Bedarf können auch persönliche Beratungsgespräche vereinbart werden.

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Redaktionsschluss

Die nächste Ausgabe der UMSICHTEN erscheint im Juli 2008. Redaktionsschluss ist der 11.07.2008; bitte reichen Sie Ihre Beiträge bis zu diesem Termin hier ein.

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