UMSICHTEN - Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Stiftung SPI, Clearingstelle - Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz

Inhaltsverzeichnis:

Herzlich willkommen

Neues aus ...

Publikationen und Dokumentationen
(Deutsches Jugendinstitut, Arbeitsstelle Kinder-und Jugendkriminalitätsprävention: „Zahlen – Daten – Fakten Jugendgewalt“ 2019 / Kriminologie – Das Onlinejournal: Erste Ausgabe zum Thema Migration und Kriminalität / DBH e. V.: Jahresbericht 2018 / Dr. M. Walsh & A. Gansewig: Schulbasierte Präventionsmaßnahmen von Aussteigern aus der rechtsextremen Szene – Informationsbroschüre für Akteure der Bildungsarbeit / K. Lück: Schulmediation in Berlin - Eine Handreichung / Evangelische Jugendsozialarbeit & IN VIA Deutschland/ Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit: Dokumentation zur Fachtagung: Schulabsentismus – alternative Wege zum Schulabschluss / Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin: Suchtprävention Berlin / DBH e. V.: Tagungsband zur 23. DBH-Bundestagung "Straftat – Verurteilung – Und dann? Community Justice – Wiedereingliederung als gemeinschaftliche Aufgabe!" / Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V.: Herein-, Heraus-, Heran- – Junge Menschen wachsen lassen / H. Maier: Sexualisierte Übergriffe an Kindern und Jugendlichen – Umgang und Arbeit mit sexualisiert gewalttätigen Jugendlichen und jungen Männern / Forum Kriminalprävention: Effekte in der Extremismusprävention – Evaluationskriterien und -ergebnisse (Ausgabe 03/19) / Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Sachsen-Anhalt: Schweigepflicht und Datenschutz in der Schulsozialarbeit)


Veranstaltungen und Termine
(Fachtagung "Die Organisation des friedlichen Zusammenlebens im Spannungsfeld Migration, Integration und Sicherheit" in Münster-Hiltrup / Fachtag "Schulischer Ganztag – Kooperation Schule & Jugendhilfe: Eine Dialogwerkstatt zu Gelingensfaktoren" in Kassel-Wilhelmshöhe / 31. Jugendgerichtstag 2020 in Bonn / Fortbildungsangebot zur EU-Richtlinie 2016/800 über Verfahrensgarantien in Strafverfahren für Kinder, die Verdächtige oder beschuldigte Personen in Strafverfahren sind – Folgen für die Praxis des Jugendstrafrechts in Leipzig / Beccaria- Qualifizierungsprogramm Kriminalprävention 2020 in Hannover)

Redaktionsschluss
(31. Oktober 2019) 

 

Herzlich willkommen zur 70. Ausgabe der UMSICHTEN!

Liebe Leserinnen und Leser der UMSICHTEN,

neben Neuigkeiten aus der Schule, der Jugendhilfe und anderen Bereichen, stellen wir Ihnen in der letzten Ausgabe dieses Jahres einige neu erschienene Publikationen vor. Natürlich gibt es auch wieder Veranstaltungshinweise für die kommenden Monate sowie für das neue Jahr 2020.
Wir wünschen Ihnen schöne, herbstliche Tage und hoffen, Sie in unserer nächsten Ausgabe im neuen Jahr wieder begrüßen zu können.

Viel Spaß beim Lesen!


Stefanie Rücknagel & Lisa Klank
Redaktion UMSICHTEN

 

Neues aus...

 

 ...der Schule

Bildungserfolg von Schulen in benachteiligten Lagen verbessern
Laut einer wissenschaftlichen Recherche des Deutschen Jugendinstituts (DJI) hätten Kinder mit einer schwierigen sozialen Herkunft, die zudem aus Stadtvierteln stammen, die als soziale „Brennpunkte“ einer Stadt gelten, oft schlechte Chancen in Bezug auf höhere Schulbildung. Forscher und Forscherinnen des Jugendinstituts analysierten diesbezüglich Indikatoren, mittels derer sich Schulen in benachteiligten Lagen bestimmen lassen. Hierbei sind beispielsweise das Merkmal der Sprachfähigkeit, des Migrationshintergrundes, der sozioökonomischen Lage der Familie oder der Arbeitslosigkeit identifiziert worden. Als Fazit der Untersuchung ist festgestellt worden, dass offene Gespräche sowie eine Analyse regionaler Herausforderungen oft erste Schritte für Verbesserungsprozesse darstellen.
Weitere Informationen unter Deutsches Jugendinstitut


Arbeit mit geflüchteten, traumatisierten jungen Menschen: E-Learning unterstützt Lehrkräfte und Sozialarbeitende
Lehrkräfte sowie sozialpädagogische Fachkräfte, die mit geflüchteten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten, würden auf diese Aufgabe oft nicht ausreichend vorbereitet oder entsprechend unterstützt werden. Laut aktueller Studien sind 40 Prozent der geflüchteten Kinder und Jugendlichen durch ihre Erlebnisse vor, während aber auch nach der Flucht stark belastet. Ein neues, kostenloses E-Learning-Programm soll Lehrkräften kleine Hilfestellungen geben, wenn bedarfsgerechte Rahmenbedingungen fehlen. In den Online-Kursen werde sowohl praktisches Handlungswissen im Alltag, als auch theoretisches Wissen zu Trauma und Flucht vermittelt. Die E-Learning-Programme stellen ein Kooperationsprojekt zwischen der niederländischen Augeo Foundation, dem Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer dar. Das Projekt wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), terre des hommes Deutschland und der Freudenberg Stiftung gefördert.
Informationen unter Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge


Bundeskongress will rechtliche Verankerung von Schulsozialarbeit
Am 10. und 11. Oktober dieses Jahres kamen in Jena 550 Fachkräfte aus Jugendhilfe und Schule sowie Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Forschung zu einem zweitägigen Bundeskongress „Schulsozialarbeit“ zusammen. Ihre Kernforderungen waren die systemische Weiterentwicklung, die finanzielle Absicherung und die rechtliche Verankerung von Schulsozialarbeit auf Bundesebene. Unter dem Motto „Bildung. Chancen. Gerechtigkeit.“ wurden in über 100 Vorträgen, Foren und Workshops Fragen rund um die konzeptionelle Weiterbildung von Schulsozialarbeit diskutiert. Die Veranstalter planen im 1. Halbjahr 2020 eine Dokumentation des Bundeskongresses vorzulegen.
Weitere Informationen unter jugendsozialarbeit.news


Antisemitismus in der Schule – Grundannahmen für die schulische Präventionsarbeit
Wie kann Antisemitismus in der Schule wirksam bekämpft werden? Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sei die bisherige Diskussion dieses Themas stark auf die Bildungsansätze, weniger auf die unmittelbare Verantwortung von Lehrern und Lehrerinnen, Schulleitung, Schülern und Schülerinnen oder deren Eltern fokussiert gewesen. Nichtsdestotrotz müsse auch schulischen Akteuren eine Mitverantwortung zugewiesen werden. Es würden Strategien benötigt werden, die auf lange Sicht wirken. So müssten beispielsweise grundlegende Überlegungen angestellt werden, wie direkte und unmittelbar dauerhafte Bildungs- und Präventionsarbeit in den schulischen Alltag einfließen könne.
Weitere Informationen unter Bundeszentrale für politische Bildung

 

Mehr Selbsttötungen nach Ferienende – neuer Youtube-Kanal der Caritas
An den ersten beiden Schultagen nach den Ferien ist die Suizidrate unter Minderjährigen um gut 30 Prozent erhöht – während der Ferien dagegen um 19 Prozent verringert. Demnach sind Experten davon überzeugt, dass ein Zusammenhang zwischen psychischen Krisen und dem Schulbesuch von Kindern und Jugendlichen bestünde. Auch der deutsche Caritasverband wies in seiner Pressemitteilung vom 09.09.2019 darauf hin, dass Suizid unter jungen Menschen zwischen 10 und 25 Jahren die häufigste Todesursache sei und habe daher sein online Beratungsangebot für Suizid gefährdete Kinder und Jugendliche weiter ausgebaut. Die Caritas wolle mit Hilfe des neuen Youtube-Angebots, neben den Auftritten bei Instagram und Facebook, auf einem weiteren Kanal mit jungen Menschen in Kontakt kommen, um sie über das Thema Suizidalität aufzuklären und ihnen Hilfe anzubieten. Auf dem Youtube-Kanal u25.de/youtube werden künftig sowohl Beiträge über das Beratungsangebot selbst als auch über verschiedene Aufklärungs- und Informationsvideos zu finden sein.
Weitere Informationen unter jugendsozialarbeit.news und Deutsches Verbände Forum

Ebenso können sich Kinder und Jugendliche kostenfrei und anonym bei der “Nummer gegen Kummer” (Tel.: 116 111) telefonisch oder im Chat-Angebot beraten lassen, wenn sie über ihre Ängste und Sorgen mit jemanden sprechen möchten.


Universität Potsdam ruft zur Studienteilnahme auf: Hate Speech – auch ein Schulproblem?
Die Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Erziehungswissenschaften, der Universität Potsdam will in einer Studie untersuchen, inwieweit auch die Schulen von Hate Speech betroffen sind, welche Risikofaktoren es gibt und was Lehrkräfte, aber auch die Schüler und Schülerinnen selbst dagegen tun können. Diesbezüglich sollen Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 7 bis 9 und deren Lehrkräfte in ca. 45-minütigen Gruppendiskussionen zu ihren Erfahrungen im Umgang mit Hate Speech befragt werden. Für die Studie in Berlin und Brandenburg werden Schulen für ein bis drei Interviews mit je sieben Schülern und Schülerinnen sowie ergänzend ggf. mit Lehrkräften und Sozialarbeitenden gesucht. Der Interviewzeitraum ist von der Genehmigung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (Brandenburg) bzw. der Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Familie (Berlin) abhängig. Die Interviewdurchführung ist für Mitte Oktober bis Ende Januar geplant. Die Studie in Berlin und Brandenburg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Verbundprojekt „Hate Speech – auch ein Schulproblem“ gefördert.
Weitere Informationen unter Universität Potsdam

Bei Teilnahmeinteresse sollten sich die Schulen bitte an Frau Cindy Ballaschk per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonisch (Tel: 0331 977 269) melden.

Klassenratsinitiative „Wir sind Klasse!“ – Klassenrat in Berlin und Brandenburg
Die Klassenratsinitiative für Berlin und Brandenburg „Wir sind Klasse!“ setzt sich dafür ein, dass das Konzept des Klassenrats in Berlin und Brandenburg so bekannt wird, dass alle Schulen dieses Demokratietool in ihrem Schulprogramm verankern. Hierbei richtet sich die Initiative insbesondere an Sekundarschulen ab der siebten Klassenstufe, um den Klassenrat einzuführen bzw. weiterzuentwickeln. Durch ein demokratiepädagogisches Selbstverständnis soll durch den Klassenrat die Ich-Stärkung, die Selbstwirksamkeit und die Verantwortungsübernahme gestärkt werden. Gleichzeitig sollen Ansätze hin zu einer diskriminierungskritischen, diversitätsbewussten Lern- und Schulkultur angestoßen werden. Das Konzept der Initiative ist so ausgeweitet worden, dass Trainer und Trainerinnen der Klassenratsinitiative im Rahmen ihrer Möglichkeiten und den finanziellen Ressourcen der Schulen auch Grundschulen und Willkommensklassen bei der Einführung das Klassenrates unterstützt. Die Klassenratsinitiative ist ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V. (DeGeDe) des Landesverbands Berlin-Brandenburg.
Weitere Informationen unter Wir sind Klasse!

 

 

... der Jugendhilfe


Interview von Dr. Daniel März: „Bildungsarmut ist kein rein pädagogisch zu lösendes Problem“
Wissenschaftler Dr. März erklärt in einem Interview mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), dass die Lösung für Bildungsarmut nicht allein im Bildungssystem zu finden sei. Von den Schulen werde oft zu viel erwartet, da strukturelle Probleme in bestimmten Stadtteilen dazu führten, dass ungünstige Bedingungen im Elternhaus sowie in der unmittelbaren Umgebung schlechter aufgefangen werden könnten als in besser situierten Gegenden. Daher plädiert Dr. März im Interview für eine deutlich bessere Vernetzung und gezieltere Zusammenarbeit aller Akteure im Sozialraum im Hinblick auf Armutsprävention.
Weitere Informationen unter Sozial.de - Das Nachrichtenportal

Dr. Daniel März arbeitet in der Programmabteilung der Transferagentur für Großstädte mit Schwerpunkt Digitalisierung und Bildung. Er berät Kommunen bei der Frage, inwieweit Armut und Bildungsbenachteiligung zusammenhängen, und welche Lösungsmöglichkeiten sich Städten bieten, die beiden Risikofaktoren voneinander zu entkoppeln.

 

 

... anderen Bereichen

KuB-Berlin: „Formulare verstehbar machen“ – Aktualisierung
Wie in unserer 65. Ausgabe (Dezember 2018) bereits vorgestellt, stellt das Projekt „Formulare verstehbar machen“ der Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e. V. (KuB-Berlin) unterschiedliche Formulare für Geflüchtete sowie Migranten und Migrantinnen zur Verfügung, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Die Liste der bisher vorhandenen Formulare wurde kürzlich aktualisiert. Bei den Formularen handelt es sich beispielsweise um Anträge auf Kindergeld, auf Befreiung von Rundfundbeiträgen oder auf Sozialhilfe. Die Formulare stehen kostenfrei zum Download bereit.

 

Primus-Preis: Preisträger im September 2019
Monatlich zeichnet der Primus-Preis eine zivilgesellschaftliche Initiative aus, so auch im September dieses Jahres: „Gesichter unserer Stadt“ ist ein Projekt aus Saarlouis, das Schüler und Schülerinnen mit Menschen zusammenbrachte, die selbst (oder deren Eltern) aus unterschiedlichen Herkunftsländern (Türkei, Russland, Polen oder Syrien) nach Deutschland gekommen sind. Den teilnehmenden Gemeinschaftsschülern und -schülerinnen einer achten Klasse war es so möglich, eine Perspektive davon zu gewinnen, was Flucht und Migration für einen betroffenen Menschen ganz persönlich bedeuten.
Weitere Informationen unter Stiftung – Bildung und Gesellschaft

 

 

Publikationen und Dokumentationen

Deutsches Jugendinstitut, Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention: „Zahlen – Daten – Fakten Jugendgewalt“ 2019
Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention des Deutschen Jugendinstituts hat eine neue Studie zu Zahlen, Daten und Fakten der Jugendgewalt in Deutschland veröffentlicht. Ziel des Berichtes ist eine kriminologische Analyse sowie eine Phänomen-beschreibung der Deliktbelastung und -veränderung. Darüber hinaus beinhaltet die Studie Daten zu strafrechtlichen Sanktionen und schließt ergänzende Tabellen zur Verteilung nach Geschlecht, Alter und Viktimisierung an. Auch werden Fragen nach der Kennzeichnung von Jugendgewalt, ihrer Entwicklung und möglicher Präventionsmaßnahmen besprochen.
Die Studie steht zum kostenfreien Download bereit.

 

Kriminologie – Das Onlinejournal: Erste Ausgabe zum Thema Migration und Kriminalität
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und die Universität Köln haben Ende September die erste Ausgabe ihres neuen Online-Journals herausgebracht. Dieses widmet sich dem Thema Migration und Kriminalität, indem verschiedene Autoren und Autorinnen zu Wort kommen. So wird u. a. über die Relevanz der wissenschaftlichen Beschäftigung mit `Migration und Kriminalität´ berichtet, eine Evaluationsstudie eines Präventionsprogramms von Jugenddelinquenz, sowie eine Analyse von Erklärungsfaktoren von Gewalt und ethnischer Herkunft am Beispiel türkischer Jugendlicher vorgestellt.
Die einzelnen Artikel können kostenfrei als Pdf-Version heruntergeladen werden.

 

DBH e. V.: Jahresbericht 2018
Der DBH e. V. – Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik hat seinen Jahresbericht für 2018 veröffentlicht. Hier kann nachgelesen werden, welche Themen den DBH e. V. im vergangenen Jahr bewegt haben; wie zum Beispiel die Förderung der Bewährungs- und Straffälligenhilfe, das Projekt LOTSE – Ehrenamtliches Engagement im Justizvollzug und der Täter-Opfer-Ausgleich. Ebenso enthält der Jahresbericht Informationen über die DBH e.V.-Mitglieder sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, den Verein an sich, über das Präsidium des DBH-Fachverbandes sowie dessen korporative Mitglieder.
Der Bericht kann kostenfrei eingesehen und als Pdf-Version heruntergeladen werden.

 

Dr. M. Walsh & A. Gansewig: Schulbasierte Präventionsmaßnahmen von Aussteigern aus der rechtsextremen Szene – Informationsbroschüre für Akteure der Bildungsarbeit
Wie in unserer 68. Ausgabe bereits angekündigt, hat das Nationale Zentrum für Kriminalprävention (NZK) in Kooperation mit dem Landespräventionsrat Schleswig-Holstein (LPR SH) nun eine Informationsbroschüre für Aktive in der Bildungsarbeit zum Thema „Schulbasierte Präventionsmaßnahmen von Aussteigern aus der rechtsextremen Szene“ herausgebracht. Erarbeitet wurde diese aus den Ergebnissen des Forschungsprojekts „Evaluationsstudie einer schulbasierten Präventionsmaßnahme eines Aussteigers aus dem Bereich Rechtsextremismus“. Das Ziel der Broschüre ist es zum einen Hilfestellungen bei der Entscheidung für oder gegen die Durchführung einer Präventionsmaßnahme eines Szene-aussteigers und zum anderen Tipps für deren Umsetzung und Durchführung zu geben.
Die Informationsbroschüre kann kostenfrei als Pdf-Version heruntergeladen werden.

Dr. Maria Walsh ist stellvertretende Leiterin des NKZ in Bonn. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jugendkriminalität, Jugendstrafvollzug, Bewährungshilfe, Kriminologische Lebenslaufforschung und empirische Sozialforschungsmethoden. Antje Gansewig ist Soziologin und arbeitet beim Landespräventionsrat Schleswig-Holstein.

 

K. Lück: Schulmediation in Berlin – Eine Handreichung
Kerstin Lück hat im Auftrag des Berliner Senates eine Handreichung zum Thema „Schulmediation in Berlin“ verfasst. Aktuell herrsche nicht nur in Berlin, sondern in allen Bundesländern eine Unterbesetzung des pädagogischen Personals an Schulen, weswegen das Thema Mediation oft vernachlässigt werde und Konflikte an den Rand gedrängt würden. Die Autorin möchte Konflikte als Chance, nicht als Einschränkung begreiflich machen und wirbt daher für Intervention, Bearbeitung und Prävention von Konflikteskalation. In allen vorangestellten Bereichen biete die Handreichung Schulmediation hilfreiche Impulse und praktische Tipps für den Schulalltag.
Die 68-seitige Broschüre steht zum kostenfreien Download bereit.

Kerstin Lück ist seit 1996 als Mediatorin tätig und seit 2017 zertifizierte Mediatorin nach dem Mediationsgesetz. Seit 2003 ist sie Ausbildnerin für Mediatoren und Mediatorinnen an verschiedenen Institutionen.

 

Evangelische Jugendsozialarbeit & IN VIA Deutschland/Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit: Dokumentation zur Fachtagung – Schulabsentismus – alternative Wege zum Schulabschluss
Wenn man nach dem Lebensziel der meisten jungen Menschen fragt, so würden als größte Wünsche oft ein erfolgreicher Schulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung ange-geben. Dies treffe allerdings nicht nur auf Schulgänger, sondern auch auf diejenigen Jugend-lichen zu, die gar keine Schule besuchen. Für schulabstinente Jugendliche, ihre Eltern sowie Verantwortliche der Kinder- und Jugendhilfe stellt sich daher oft die Frage, wie Schulab-schlüsse auch außerhalb des regulären Weges erreicht werden könnten. Bei der von der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit in Kooperation mit der IN VIA Deutschland/Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit organisierten Tagung standen alternative Wege zum Schulabschluss im Fokus der Diskussion und die Teilnehmen-den erarbeiteten, wie Alternativen zur Erreichung von Schulabschlüssen gelingen könnten.
Die Dokumentation zum Fachtag steht zum kostenfreien Download bereit.

 

Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin: Themenheft Nr. 55
Die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin hat ihr 55.Themenheft „Suchtprävention in Berlin“ veröffentlicht. Auf insgesamt 18 Seiten werden hier verschiedene Themen der Prävention besprochen. So zum Beispiel, das Landesprogramm „Berlin qualmfrei“, ein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol und illegalen Drogen oder Cannabisprävention.
Das Themenheft kann kostenfrei heruntergeladen werden.

 

Tagungsband zur 23. DBH-Bundestagung: Straftat – Verurteilung – Und dann? Community Justice – Wiedereingliederung als gemeinschaftliche Aufgabe!
Soziale Einbindung, Anerkennung sowie Wiedergutmachung müssen als Grundsteine einer erfolgreichen sozialen Integration verstanden werden, die nur dann gelingt, wenn von allen Seiten nach tragbaren Lösungen gesucht wird. Dafür braucht es eine Gesellschaft, die sich durch ihre Grundhaltung für die soziale Integration von Straffälligen einsetzt. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Soziale Arbeit? Welche Merkmale, Mechanismen und Situationen sind es, die zu einem Ausstieg führen? Welche (neuen) Methoden und Modelle der Intervention sind erfolgsversprechend? Im Tagungsband zur 23. DBH-Bundestagung setzen sich Autoren und Autorinnen aus Praxis und Wissenschaft mit diesen und weiteren Fragestellungen auseinander. Die Tagungsdokumentation kann für 13,00 EUR erworben werden.
Weitere Informationen unter DBH-Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik

 


Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V.: Herein-, Heraus-, Heran- – Junge Menschen wachsen lassen
Die Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V (DVJJ) hat eine Dokumentation des 30. Deutschen Jugendgerichtstages, der vom 14. bis 17. September 2017 in Berlin stattfand, herausgegeben, im Rahmen dessen der zentrale Begriff des Jugendstrafrechts (und somit auch die Entwicklungsfähigkeit junger Menschen) im Fokus der Aufmerksamkeit stand. Die Dokumentation beschreibt junge Menschen als lern- und entwicklungsfähig und geht davon aus, dass sie durch Erziehung die Chance bekommen an eigenen Fehlern zu wachsen. Das Misstrauen gegenüber jungen Straftätern sowie (geschürte) Ängste in der Gesellschaft seien groß. Umso wichtiger sei der aufmerksame und sorgfältige Umgang mit delinquentem Verhalten in der Jugend.
Die Dokumentation steht zum kostenfreien Download bereit.

 

H. Maier: Sexualisierte Übergriffe an Kindern und Jugendlichen – Umgang und Arbeit mit sexualisiert gewalttätigen Jugendlichen und jungen Männern
Im September dieses Jahres leitete Helmut Maier ein Seminar zum Thema Sexualisierte Übergriffe an Kindern und Jugendlichen. Nun wurden die Ergebnisse der Fortbildungsgruppe veröffentlicht. Statistiken, Forschungsergebnisse sowie Praxiserfahrungen würden belegen, dass die sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht nur durch (größtenteils männliche) Erwachsene, sondern auch durch Heranwachsende, Jugendliche und Kinder verübt werde. Ursachen und Hintergründe zu sexualisierten Übergriffen wurden im Seminar differenziert in den Blick genommen.
Die Seminarunterlagen stehen zum kostenfreien Download bereit.

Helmut Maier arbeitet als Diplom-Sozialpädagoge im Stadtjugendamt Erlangen (Themenbereich „Sexualisierte Gewalt“). Außerdem ist er Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft „Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit sexualisiert grenzverletzendem Verhalten“ e. V.

 

Forum Kriminalprävention: Effekte in der Extremismusprävention – Evaluationskriterien und -ergebnisse (Ausgabe 03/19)
Die Stiftung Deutsches Forum der Kriminalprävention hat eine neue Ausgabe ihrer Zeitschrift veröffentlicht. Das Thema der neuen Ausgabe ist „Effekte in der Extremismusprävention“. Unter anderem werden Evaluationskriterien besprochen, Effekte bei der Prävention von Rechtsextremismus, Radikalisierung oder Extremismus im Internet analysiert, Präventionsmanagement dargestellt und Evaluationsergebnisse erörtert.
Die einzelnen Artikel der Zeitschrift stehen zum kostenfreien Download bereit.

 

Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Sachsen-Anhalt: Schweigepflicht und Datenschutz in der Schulsozialarbeit
Die Autoren und Autorinnen Sebastian Hering (Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt), Franziska Lau (Deutsches Kinder- und Jugendstiftung), Larissa Meinungen (Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.) und Prof. Dr. jur. Rainer Patjens (Duale Hochschule Baden-Württemberg) haben eine Broschüre in 2. Auflage verfasst, in der praxisnah erläutert wird, inwiefern zwischen Schweigepflicht und Datenschutz zu unterscheiden ist, worauf bei einer Schweigepflichtentbindung zu achten ist und was sich seit Inkrafttreten der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) bei den datenschutzrechtlichen Bestimmungen im Umgang mit Daten von Kindern und Jugendlichen verändert hat. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen beinhaltet die Broschüre Fallbeispiele aus der Praxis und eine Einwilligungserklärung als Vorlage zum Kopieren. Herausgeberin der Broschüre “Schweigepflicht und Datenschutz in der Schulsozialarbeit” ist die Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS) Sachsen-Anhalt, Landesweite Koordinierungsstelle „Schulerfolg sichern“.

 

 

Veranstaltungen und Termine


Fachtagung "Die Organisation des friedlichen Zusammenlebens im Spannungsfeld Migration, Integration und Sicherheit" in Münster-Hiltrup
Die Deutsche Hochschule der Polizei in Münster und das Deutsch-Europäische Forum für Urbane Sicherheit e. V. veranstalten gemeinsam eine zweitägige Fachtagung, in der betrachtet werden soll, wie Integration und Sicherheit zusammenhängen und wo sie unnötig verknüpft seien. Hierbei sollen die Rollen, in Bezug auf Fragen der Integration, von Kommune und Polizei reflektiert und überlegt werden, wie eine gute Zusammenarbeit gelingen könne und was dafür in Zukunft benötigt werde. Für die alltägliche Gewährleistung der Sicherheit und des gesellschaftlichen Friedens sind sowohl Kommune als auch Polizei zwei zentrale Akteure, die im Rahmen dieser Veranstaltung an einen gemeinsamen Tisch und miteinander ins Gespräch kommen sollen. Anmeldungen sind auf Anfrage möglich.

Datum: 20.-21.11.2019
Ort: Münster-Hiltrup, Deutsche Hochschule der Polizei
Kosten: 100,00 EUR (inkl. Verpflegung)
Informationen und Programm

 

Fachtag „Schulischer Ganztag – Kooperation Schule & Jugendhilfe: Eine Dialogwerkstatt zu Gelingensfaktoren“ in Kassel-Wilhelmshöhe
Trotz der regional (bildungspolitisch) unterschiedlichen Überzeugungen hinsichtlich des Themas „Schulischer Ganztag“ soll auf diesem Fachtag diskutiert werden, wie die drei Bereiche Bildung, Erziehung und Betreuung – auch überregional – zusammengebracht werden können. Veranstalter ist der Evangelische Erziehungsverband e. V. (EREV). In der Dialogwerkstatt werden die Teilnehmenden eingeladen, eigene Erfahrungen und Perspektiven zu verschiedenen Themen, wie beispielsweise die Umsetzung, Qualität und die Standards pädagogischer Konzepte, die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Akteure oder die Teamentwicklung in die Diskussion einzubringen. Ziel ist es, das Thema Schulischer Ganztag und Jugendhilfe innerhalb des EREV zu positionieren. Zudem soll erarbeitet werden, wie der Fachverband dieses Thema weiterentwickeln kann. Anmeldungen sind auf Anfrage möglich.
Datum: 03.12.2019 (10-16 Uhr)
Ort: Kassel-Wilhelmshöhe, Haus der Kirche
Kosten: 89,00 EUR (inkl. Verpflegung)
Informationen und Programm

 

31. Jugendgerichtstag 2020 in Bonn
Der 31. Jugendgerichtstag, veranstaltet von der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V. (DVJJ), findet nächstes Jahr vom 3. bis 6. September 2020 an der Universität Bonn statt. Die Veranstaltung wird ganz unter dem Motto „Jugend, Recht und Öffentlichkeit – Selbstbilder, Fremdbilder, Zerrbilder“ stehen. Nähere Informationen sollen demnächst auf der DVJJ-Homepage veröffentlicht werden.
Informationen und Programm

 

Fortbildungsangebot zur EU-Richtlinie 2016/800 über Verfahrensgarantien in Strafverfahren für Kinder, die Verdächtige oder beschuldigte Personen in Strafverfahren sind – Folgen für die Praxis des Jugendstrafrechts in Leipzig
Die Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V. (DVJJ) bietet weitere Fortbildungsangebote hinsichtlich der Umsetzung der EU-Richtlinie 2016/800 über „Verfahrensgarantien im Strafverfahren für Kinder, die Verdächtige oder beschuldigte Personen in Strafverfahren sind“ an. Die Richtlinienumsetzung bedingt viele verschiedene Änderungen, die in der praktischen Arbeit relevant sind. Die Fortbildung will einen Überblick über die Richtlinienvorgaben geben sowie derzeit drängende Fragen des Publikums diskutieren. Die Fortbildung ist berufsgruppenübergreifend konzipiert und richtet sich gleichermaßen an Justiz, Anwaltschaft, Jugendgerichtshilfe/Jugendhilfe im Strafverfahren und Polizei. Anmeldeschluss ist der 25.11.2019.
Datum: 09.01.2020
Ort: Leipzig, Hotel Michaelis
Kosten: 75,00 EUR (inkl. Verpflegung); 60,00 EUR für DVJJ-Mitglieder
Informationen und Anmeldung

 

Beccaria- Qualifizierungsprogramm Kriminalprävention 2020 in Hannover
Die berufsbegleitend konzipierte Weiterbildung des Landespräventionsrates Niedersachsen/Niedersächsisches Justizministerium will anwendungsbezogenes Präventions-wissen für im kriminalpräventiven Bereich Tätige (z. B. Landespräventionsgremien, kommunale Räte, Justiz, Schule, Polizei, Soziale Arbeit, Wissenschaft) vermitteln. Dafür ist die Weiterbildung modularisiert aufgebaut (1. Kriminologie, 2. Kriminalprävention, 3. Projekt-management, 4. Projektbegleitung). Am Ende des Beccaria-Qualifizierungsprogramms erhalten die Teilnehmenden die Zertifizierung „Beccaria-Fachkraft Kriminalprävention“.
Datum: Modul 1 (07.02.-08.02./13.03.-14.03.2020)
             Modul 2 (17.04.-18.04./15.05.-16.05.2020)
             Modul 3 (04.09.-05.09./23.10.-24.10.2020)
             Modul 4 (06.11.-07.11./04.12.-05.12.2020)
Ort: Hannover, Fora Hotel
Kosten: 295,00 EUR pro Modul für Teilnehmende aus Niedersachsen; 350,00 EUR pro Modul für Teilnehmende aus anderen Bundesländern (inkl. Vollverpflegung, Übernachtung im Einzelzimmer und Seminarunterlagen)
Informationen und Programm

 

 

Redaktionsschluss


Die nächste Ausgabe der UMSICHTEN erscheint im Januar 2020. Redaktionsschluss ist der 31. Dezember 2019; bitte reichen Sie Ihre Beiträge bis zu diesem Termin hier ein.